Rettungsgasse gibt Autofahrern Rätsel auf
Eine Umfrage zeigt große Unsicherheiten der Autofahrer, etwa beim Bilden der Rettungsgasse. Unwissen kann die Sicherheit im Straßenverkehr beeinträchtigen.

Auf einer zweispurigen Fahrbahn muss die Rettungsgasse in der Mitte gebildet werden – doch viele Autofahrer wissen das nicht. (Bild: stau.info)
Die Mehrzahl der Befragten weiß der Umfrage nach nicht, wann und wie eine Rettungsgasse gebildet wird und wie sie sich beim Reißverschlussverfahren richtig verhalten. Auch bei der Vorfahrtsfrage im Kreisverkehr und beim korrekten Vorbeifahren an einer Bushaltestelle hapert es gewaltig.
Dabei ist es eigentlich ganz einfach:
Rettungsgasse: Bei einer zweispurigen Gasse muss die Rettungsgasse in der Mitte gebildet werden, bei mehrspurigen Straßen zwischen der Spur ganz links und der Spur direkt daneben. Zudem muss die Rettungsgasse sofort gebildet werden, wenn der Verkehr stockt und nicht erst dann, wenn ein Krankenwagen oder die Polizei naht.
Reißverschlussprinzip: Die Fahrer der endenden Spur müssen bis zum Ende der Spur vorfahren und dann nacheinander einfädeln. Nur so wird die Fläche der Spur bestmöglichst genutzt und das Abfließen des Verkehrs erleichtert.
Vorfahrt im Kreisverkehr: Autos, die im Kreisverkehr sind, haben Vorfahrt. Einfahrende Autos müssen die Vorfahrt achten.
Bushaltestelle passieren: Wenn ein Bus an einer Bushaltestelle anhält, dürfen die nachfolgenden Autos und die Autos auf der Gegenfahrbahn nur mit Schrittgeschwindigkeit an ihm vorbeifahren. Hält der Bus mit Warnblinklicht an der Haltestelle, darf er gar nicht überholt werden.
Besonders das Unwissen über die rechtzeitige Bildung einer Rettungsgasse sieht Jens König, Leiter der DEKRA Unfallforschung, als großes Problem: „Nach einem Unfall kann die Frage, wie schnell die Rettungskräfte vor Ort sind, buchstäblich über Leben und Tod entscheiden.“
Auch wer die Vorfahrt im Kreisverkehr missachtet oder Probleme beim Einfädeln verursacht, riskiert Unfälle und Gefährdungen im Straßenverkehr.
Automatisiert, aber sicher!
Am Lausitzring in Klettwitz prüft DEKRA Assistenzsysteme und automatisierte Fahrzeugtechnologien auf Herz und Nieren. Seit Neuestem auch im städtischen Umfeld auf speziell eingerichteten Citykursen. Die Erprobungen sind von zentraler Bedeutung – denn von der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Systeme hängt die Akzeptanz seitens der Gesellschaft ab.
Networking auf der Straße
Im Individualverkehr gilt die V2X-Kommunikation (Vehicle-to-Everything) als Technologie der Zukunft für einen flüssigeren Verkehr und die Verminderung von CO2-Emissionen. Gleichzeitig dürfte das vernetzte Fahren die Fähigkeiten automatisierter Fahrzeuge im Hinblick auf Sicherheit, Effizienz und Autonomie auf ein höheres Level heben.