Fahrerassistenzsysteme im Überblick
Mittlerweile gibt es vom Parkassistenten bis zum Abstandsregler viele elektronische Helfer im Auto. Wir zeigen Ihnen, welche es gibt und wie sie funktionieren.
Fahrerassistenzsysteme helfen Unfälle zu vermeiden. Foto: Scania
Immer mehr Autofahrer setzen auf Fahrerassistenzsysteme. Auf der Beliebtheitsskala rangieren der Parkassistent, der Notbremsassistent, der Müdigkeitswarner und das Spurassistenzsystem ganz vorne. 62 Prozent aller neu zugelassener Pkw waren nach den Zahlen von Bosch mit einer Parkhilfe ausgestattet. 38 Prozent verfügte über einen Notbremsassistenten. Der Müdigkeitswarner stand 2016 in 37 Prozent aller neu zugelassener Pkw zur Verfügung. Spurhalte- und Spurwechselassistenten sind in 19 Prozent alles Autos verbaut – laut Bosch doppelt so häufig wie 2015.
Die Erkenntnis, dass diese Systeme die Sicherheit während der Fahrt enorm verbessern, setzt sich zunehmend durch. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) schätzt sogar, dass jeder zweite Verkehrsunfall durch Fahrassistenzsysteme verhindert werden könnte.
Informieren Sie sich über das Angebot
Sandra Demuth vom DVR rät Autokäufern daher, sich über das Angebot an Fahrerassistenzsystem zu informieren: „Behalten Sie bei der Konfiguration Ihres Wunschfahrzeugs die Sicherheitsaspekte im Blick. Sie werden sich wundern, wie günstig eine Kombination aus verschiedenen aktiven Fahrerassistenzsystemen im Vergleich zu weiterer Sonderausstattung, beispielsweise Alurädern, ist.“
Hier finden Sie die elektronischen Helfer in Videos (Quelle DVR) erklärt:
Notbremsassistent
Er erkennt fahrende und stehende Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger und bremst das Auto automatisch ab. Laut der Unfallforschung der Versicherer ließen sich durch den Notbremsassistenten 43 Prozent aller Pkw-Unfälle vermeiden:
Abstandsregeler
Das System hält konstant eine vom Fahrer vorgegebene Geschwindigkeit oder passt diese durch selbsttätiges Gaswegnehmen, Bremsen oder Beschleunigen an die Verkehrsbedingungen an:
Spurwechselassistent
Er überwacht mithilfe von Umfeldsensoren den Bereich neben und hinter dem Auto. Setzt der Fahrer den Blinker, obwohl sich ein Fahrzeug auf der benachbarten Spur nähert, warnt das System über optische und/oder akustische Signale:
Spurhalteassistent
Der Spurhalteassistent erkennt Fahrbahnmarkierungen. Kommt das Auto der Linie zu nah, vibriert je nach Fahrzeugmodell das Lenkrad oder der Assistent lenkt gegen:
Parkassistent
Er sucht per Ultraschallsensoren nach einem passenden Parkplatz. Ist eine geeignete Lücke gefunden, berechnet das System den Weg und übernimmt das Lenken:
Lichtassistent
Das System steuert Abblend- und Fernlicht automatisch und bietet so immer die optimale Sicht bei Dunkelheit, ohne den Gegenerkehr zu blenden:
Verkehrsschilderkennung
Eine Kamera hinter dem Innenspiegel erkennt Verkehrszeichen am Straßenrand. Diese werden im Tacho oder im Fahrzeug-Display eingeblendet:
Müdigkeitswarner
Das System analysiert permanent das Lenkverhalten des Fahrers und gleicht dieses ab mit Daten wie Fahrzeuggeschwindigkeit, Tageszeit oder Blinkverhalten. Daraus wird ein Müdigkeitsgrad berechnet. Lässt das Verhalten des Fahrers auf Müdigkeit schließen, erfolgt ein optisches, akustisches oder haptisches Signal sowie die Empfehlung, eine Pause einzulegen:
Nachtassistent
Der Nachtsichtassistent unterstützt den Fahrer bei Dunkelheit. Eine Infrarot-Kamera beobachtet die Straße und stellt das Geschehen vor dem Auto auf einem Bildschirm dar. Menschen und Tiere setzen sich im Bild kontrastreich vom Hintergrund ab.
Automatisiert, aber sicher!
Am Lausitzring in Klettwitz prüft DEKRA Assistenzsysteme und automatisierte Fahrzeugtechnologien auf Herz und Nieren. Seit Neuestem auch im städtischen Umfeld auf speziell eingerichteten Citykursen. Die Erprobungen sind von zentraler Bedeutung – denn von der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Systeme hängt die Akzeptanz seitens der Gesellschaft ab.
Forsche, Jugend
„Jugend forscht“ schreibt sich seit fast 60 Jahren die Suche nach künftigen Top-Forschern auf die Fahne. Ob Albert Einstein wohl einen Preis im Wettbewerb hätte gewinnen können? Gut möglich, aber nicht sicher. Die Konkurrenz ist hochkarätig und steckt voller großartiger Ideen für die komplexen Probleme der Gegenwart.
Networking auf der Straße
Im Individualverkehr gilt die V2X-Kommunikation (Vehicle-to-Everything) als Technologie der Zukunft für einen flüssigeren Verkehr und die Verminderung von CO2-Emissionen. Gleichzeitig dürfte das vernetzte Fahren die Fähigkeiten automatisierter Fahrzeuge im Hinblick auf Sicherheit, Effizienz und Autonomie auf ein höheres Level heben.