Sie haben Ihr Ziel (noch) nicht erreicht
Große Autohersteller wie Daimler, Audi und BMW investieren enorme Summen in Kartendienste. Und das aus gutem Grund: Ohne absolut verlässliche Karten wird es autonomes Fahren niemals geben.

Wichtig für autonomes Fahren: gutes Kartenmaterial (Bild: David Masters/Flickr/CC BY 2.0)
Soll der Mensch eines Tages nicht mehr aktiv am Fahren beteiligt, sondern nur noch „Passagier“ im eigenen Auto sein, wird vor allem eines benötigt: extrem genaues und stets aktuelles Kartenmaterial. Nur so ist gewährleistet, dass die Fahrt sicher, ausschließlich in die richtige Richtung und den aktuellen Gegebenheiten angepasst erfolgt. Google ist mit der Forschung hinsichtlich des autonomen Fahrens schon einige entscheidende Schritte vorangekommen. In der Flotte des Internetriesen befinden sich bereits zahlreiche fahrerlose Autos, die sich vollkommen menschenlos fortbewegen.
Doch Google ist mit seinen Bemühungen nicht allein: Sowohl TomTom als auch Nokia arbeiten an Kartendiensten, die den Verkehr der Zukunft vollkommen verändern könnten.
Künftig zählt jeder Zentimeter
Wie welt.de berichtet, hat sich TomTom mit dem Zulieferer Bosch zusammengetan und kürzlich einen Einblick gegeben, wie die Navigation der Zukunft aussehen könnte. Die Streckenführung von A nach B, also die sog. „Basis-Navigationsschicht“, wird es auch weiterhin geben. Allerdings kämen künftig zahlreiche weitere, wesentliche „Schichten“ hinzu, die ein sicheres, fahrerloses Steuern des Autos ermöglichen: So muss das Fahrzeug „wissen“, wo es sich genau befindet, es muss eine gewisse Distanz zu anderen Fahrzeugen, Passanten oder auch Bäumen etc. einhalten, muss Verkehrszeichen lesen können und wissen, wie welche Kurve zu fahren ist. War bislang eine Navigationsgenauigkeit von einigen Metern ausreichend, zählen jetzt Dezimeter, wie welt.de berichtet.
Straßenbau als ständige Hürde
Ohne Frage müssen die für das autonome Fahren verwendeten Karten immer auf dem aktuellsten Stand sein. Wurde ein Straßenverlauf verändert und das selbstfahrende Auto wird darüber nicht mittels Daten informiert, kann es schnell zum Unglück kommen. „Man muss auch wissen, wo etwa eine Tagesbaustelle eingerichtet ist“, erklärt Christian Buric vom ADAC gegenüber welt.de. Um dieses Problem zu lösen, wollen die Anbieter jedes autonome Fahrzeug die jeweils aktuellen Daten sammeln lassen. Fährt ein solches Fahrzeug in eine geänderte Strecke ein, können alle anderen über die Veränderung informiert werden.
Rettungskarte rettet Leben – ganz analog
Moderne Sicherheitstechnologien senken wirksam das Verletzungsrisiko bei Verkehrsunfällen. Werden in schweren Fällen aber doch Insassen im Fahrzeug eingeklemmt oder eingeschlossen, könnte das die Rettung erschweren. Hier leistet die Rettungskarte einen wichtigen Dienst – und zwar in analoger Form.
Ihre Daten, bitte!
Fahrzeugdaten sind ein gut behütetes Geheimnis. Das neue europäische Datengesetz soll für Transparenz sorgen – und könnte die Polizeiarbeit bei der Unfallaufnahme in Europa auf ein neues Level heben. Auch für die Unfallanalytik und die Fahrzeugprüfung wird der geregelte Zugriff auf Fahrzeugdaten in Zukunft unerlässlich sein.