Lichttechnik: Die Scheinwerfer denken mit
Die Lichttechnik von Autos ist noch längst nicht zu Ende entwickelt. Ein neues Forschungsprojekt soll nun mit intelligenter LED-Beleuchtung noch einen Schritt weiter gehen.

Die neue Klasse intelligenter adaptiver Scheinwerfer kann dank tausender einzeln ansteuerbarer Lichtpunkte gezielt andere Verkehrsteilnehmer vor Blendung schützen – während die weitere Umgebung optimal ausgeleuchtet bleibt. Photo: Osram
Ein Entwicklungsteam aus verschiedenen deutschen Herstellern und Forschern hat einen neuen Fahrzeugscheinwerfer mit LED-Technik entwickelt, der die Pkw-Beleuchtung revolutionieren soll. Dazu muss vorausgeschickt werden, dass sich die Lichttechnik bereits in den vergangenen Jahren erheblich verbessert hat. Herkömmliche Glühfadenlampen sind ein Auslaufmodell, selbst das früher als exklusives Extra teuer bezahlte Xenon-Gasentladungslicht hat seine besten Zeiten hinter sich und gilt als überholt.
Gegenverkehr wird ausgeblendet
Die Zukunft in der Fahrzeugbeleuchtung liegt im LED-Licht. Diese strahlend helle Lichtquelle erfüllt inzwischen viele Wünsche der Ingenieure. LED-Leuchten sind haltbar, verbrauchen wenig Strom und erzeugen einen gleichmäßigen, über den Scheinwerfer gut fokussierbaren Lichtkegel. Inzwischen ist die Industrie bei der LED-Technik bereits jetzt zwei Schritte weiter. Der erste Schritt waren – schon bei Xenonscheinwerfern eingeführte – sogenannte adaptive Scheinwerfer. Über Sensoren in der Windschutzscheibe wechselt das Fahrzeug damit in der Nacht automatisch von Fern- auf Abblendlicht, wenn Gegenverkehr auftaucht.
Der nächste Schritt, der bereits heute bei einigen Modellen bestellt werden kann, sind sogenannte Matrix-Leuchten. Bei diesen werden über Sensoren und Steuerelektronik einzelne LED-Segmente selektiv betrieben und entgegen kommende Fahrzeuge praktisch aus dem Lichtkegel „herausgeschnitten“. So kann gleichzeitig ähnlich wie mit Fernlicht eine maximale Ausleuchtung der Fahrbahn erfolgen, ohne den Gegenverkehr zu blenden.
Das neue System erkennt auch einzelne Personen
Eine Weiterentwicklung dieser Technik hat nun ein deutscher Forschungsverbund vorgestellt. Das Demonstrationsmodell wurde vom Gesamtprojektleiter Osram gemeinsam mit den Projektpartnern Daimler, Fraunhofer, Hella und Infineon entwickelt. Jeder Scheinwerfer enthält drei neuartige LED-Lichtquellen mit jeweils 1.024 einzeln ansteuerbaren Punkten. Dadurch lässt sich das Scheinwerferlicht sehr genau an die jeweilige Verkehrssituation anpassen, so dass immer optimale Lichtverhältnisse herrschen, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.
Das Licht kann an jeden denkbaren Kurvenverlauf so angepasst werden, dass es keine dunklen Randbereiche gibt. Mithilfe von Sensoren im Fahrzeug kann zudem das Umfeld analysiert werden, um andere Verkehrsteilnehmer ausreichend anzuleuchten. Dies macht sie für den Fahrer deutlicher wahrnehmbar. Gleichzeitig können aber die Köpfe entgegenkommender Verkehrsteilnehmer vom Lichtstrahl ausgespart werden, um zuverlässig deren Blendung zu vermeiden. Solch ein variables Fernlicht bräuchte daher auf der Landstraße nie mehr abgeblendet zu werden.
Automatisiert, aber sicher!
Am Lausitzring in Klettwitz prüft DEKRA Assistenzsysteme und automatisierte Fahrzeugtechnologien auf Herz und Nieren. Seit Neuestem auch im städtischen Umfeld auf speziell eingerichteten Citykursen. Die Erprobungen sind von zentraler Bedeutung – denn von der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Systeme hängt die Akzeptanz seitens der Gesellschaft ab.
Networking auf der Straße
Im Individualverkehr gilt die V2X-Kommunikation (Vehicle-to-Everything) als Technologie der Zukunft für einen flüssigeren Verkehr und die Verminderung von CO2-Emissionen. Gleichzeitig dürfte das vernetzte Fahren die Fähigkeiten automatisierter Fahrzeuge im Hinblick auf Sicherheit, Effizienz und Autonomie auf ein höheres Level heben.
Rund um den Globus – die kuriosesten Kreisverkehre der Welt
Fahrschüler bringen sie noch ins Schwitzen, für erfahrene Verkehrsteilnehmer sind Kreisverkehre kein besonderes Ereignis mehr. Umso interessanter, wie Ingenieure und Straßenplaner ihrer Kreativität freien Lauf lassen können und kuriose Bauwerke entwerfen. Auch unter Wasser kann es im wahrsten Sinne rund gehen.