Alexa, sprich ein Gebet!
Digitale Sprachassistenten wie Alexa sind immer bereit und enorm vielseitig. Amazon, Google und Co. sind auf dem besten Weg, mit ihren intelligenten Helfern die Nutzung des Internets zu erweitern. Sind wir auf dem Weg ins Internet der Stimme?

Bis zum Jahr 2023 sollen laut Juniper Research etwa 8 Milliarden Sprachassistenten aktiv sein. Foto: Shutterstock – Andrey Suslov
Digitale Sprachassistenten sind hierzulande mächtig angesagt. 32 Prozent der Deutschen nutzen bereits die Möglichkeit, den persönlichen Assistenten über einen Sprachbefehl zu aktivieren, wie die Mitte 2019 vorgelegte Digitalstudie der Postbank belegt. Besonders engagiert geht es dabei in Familien zu – 52 Prozent der Haushalte mit vier Personen und mehr leben demnach mit einem Sprachassistenten unter einem Dach und nutzen ihn aktiv. Weltweit waren laut Juniper Research aus Großbritannien etwa 3,25 Milliarden Sprachassistenten aktiv. Bis zum Jahr 2023 schätzt das Whitepaper eine Verbreitung auf etwa 8 Milliarden Sprachassistenten.

Per Sprachbefehl erhält der Nutzer die gewünschte Information oder Funktion. Foto: LG; Montage: Zimmer
Ob im Smart-TV, Kühlschrank, Fahrzeug oder intelligentem Lautsprecher: Per Sprachbefehl erhält der Nutzer die gewünschte Information oder Funktion. Die dienstbaren Geister kümmern sich um Beleuchtung, Heizung und den Betrieb elektronischer Geräte, streamen Musik, organisieren den Terminkalender und haben jederzeit den Wetterbericht parat. Allerdings brauchen Helfer wie Alexa (Amazon), Siri (Apple), Cortana (Microsoft), Bixby (Samsung) sowie Google Assistant und auch die asiatischen Anbieter Baidu, Alibaba und Xiaomi stets eine Verbindung zum Internet, um ihre Fähigkeiten auszuspielen. Jeder Sprachbefehl landet nämlich zunächst auf einem Server des jeweiligen Anbieters, wo er von einer Künstlichen Intelligenz in einem Spracherkennungssystem verarbeitet wird. Tatsächlich sind die Technologiekonzerne dabei, die Sphären der Digitalisierung neu auszuloten. Ein Trend geht zum Internet der Stimme, indem das gesprochene Wort zur Bedienlösung wird.
Apps vermitteln Sprachassistenten Allround-Wissen
Im Bereich der intelligenten Lautsprecher hat Branchenkennern zufolge der Versandriese Amazon die Nase vorn. Seit der Markteinführung in den USA im November 2014 und der internationalen Verbreitung als Sprachservice für eine Baureihe intelligenter Lautsprecher, ist Alexa mittlerweile ein gängiges Synonym für digitale Sprachassistenten. Ein Faktor für den Erfolg des Systems ist seine Vielseitigkeit. Amazon hat es geschafft, rund um Alexa eine attraktive Plattform für Applikationen (Skills) von externen Entwicklern aufzubauen. Rund 20.000 Skills finden sich heute im Amazon Skill Store, die den Funktionsumfang und die Fähigkeiten des Sprachassistenten gewaltig erweitern. Alexa kennt jeden Artikel des Grundgesetzes, hat einen direkten Draht zum Wetterdienst, kann Einträge aus Wikipedia wiedergeben und Witze erzählen. Sogar spiritueller Beistand gehört zum Portfolio. Die Evangelische Kirche in Deutschland zum Beispiel hat ein Skill für Andachten und Gottesdienste aufgelegt, die Alexa dazu befähigt, auf Wunsch ein Gebet zu sprechen.
Alexa bekommt neue Aufgaben

Alexa ist auch bei Autoherstellern wie Audi und BMW beliebt. Foto: DEKRA
Auch bei Drittherstellern ist Alexa beliebt. Immer mehr Geräte haben daher den Alexa Voice Service (AVS) an Bord. Hier zahlt sich aus, dass Amazon mit seinem Sprachdienst von Anfang an auf die Zusammenarbeit mit anderen Anbietern gesetzt hat. Autohersteller wie Volkswagen und Audi zum Beispiel integrieren in ihre Modelle Golf VIII und Audi e-tron Alexa direkt in das Infotainmentsystem. Auch BMW hat den Alexa-Support für neuere Baureihen der Marken BMW und Mini bereits aktiviert. Aber auch Fernsehgeräte, Kühlschränke und Kleidung bieten heute Zugang zu Sprachassistenten. Hier wie dort bedeutet das, dass jedes Gerät mit AVS den Alexa Sprachdienst selbst betreibt und Sprachbefehle direkt akzeptiert. Mit dem Einsatz in neuen Produktbereichen ist die nächste Evolutionsstufe der digitalen Sprachassistenten in Sicht – die Systeme werden zunehmend unabhängig von Endgeräten wie Lautsprecher und Mobiltelefon.
Sprachassistenten müssen sicher und zuverlässig funktionieren
Allerdings braucht die Expansion ins Internet der Stimme nicht nur kreative Köpfe für neue Produkte. Schließlich erwarten die Kunden eine hohe Qualität und ein einheitliches Nutzererlebnis auf allen Alexa-fähigen Geräten. Amazon hat daher einen verpflichtenden Testprozess für Hersteller eingeführt, die ein Produkt mit dem AVS auf den Markt bringen wollen. Auf diesem Arbeitsfeld ist jetzt auch das Know-how von DEKRA gefragt. Die Expertenorganisation wurde zu einem autorisierten Testlabor (ATL) und autorisierten Sicherheitslabor (ASL) für Alexa Voice Service. Damit ist DEKRA als weltweit erstes Labor autorisiert, sowohl das Testprogramm als auch die Sicherheitsbewertung für die Geräte mit AVS durchzuführen. Die Gerätehersteller können jetzt also direkt mit DEKRA zusammenarbeiten, um eine schnelle und effektive Markteinführung sicherzustellen. Die Zertifizierungsprüfberichte übermittelt DEKRA am Ende der Laboruntersuchungen im Rahmen eines standardisierten Verfahrens an Amazon.
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