Asphaltheizung: Sicher durch den Winter

Mit einer Asphaltheizung soll ab 2017 erprobt werden, ob sich Autobahnen im Winter sicherer machen lassen als mit Streusalz und Räumdienst alleine.

Die Bundesanstalt für Straßenwesen will von 2017 an erste Tests mit Asphaltheizungen für Autobahnen durchführen. Photo: Pixabay

Die Bundesanstalt für Straßenwesen will von 2017 an erste Tests mit der Asphaltheizung für Autobahnen durchführen. Photo: Pixabay

Fußbodenheizung für Straßen, um gefährlicher Glätte entgegenzuwirken? Das ist beileibe keine Utopie. In Islands Hauptstadt Reykjavík werden nicht nur die Fahrbahnen, sondern auch die Gehwege geheizt. Allerdings können die Wikinger auf einen schier unerschöpflichen und extrem einfach zugänglichen Vorrat an geothermischer Energie zugreifen.

Asphaltheizung mittels Erdwärme

An Geysiren herrscht in Mitteleuropa jedoch bekanntlich Mangel, doch dennoch möchte die Bundesanstalt für Straßenwesen nun in einem Pilotprojekt etwas ähnliches auch in Deutschland versuchen. Um den Effekt einer solchen Asphaltheizung zu erproben, wird neben dem vielbefahrenen Autobahnkreuz Köln-Ost eine Versuchsstrecke entstehen, die originalgetreu aufgebaut wird und Erkenntnisse darüber bringen soll, wie sich die Technik bei Glatteis und Schneefall auswirkt.

Wie beim Original aus Island setzen die deutschen Forscher auf Geothermie. Dabei wird warmes Grundwasser aus tieferen Schichten in einem Röhrensystem in einem Kreislauf unter dem Asphalt hindurchgepumpt. So soll es gelingen, die Straße auch bei Schneefall und Minustemperaturen schnee- und eisfrei zu halten. Ein Nebeneffekt: Das System eignet sich auch dazu, bei extremer Hitze den Straßenbelag zu kühlen. So könnten Straßenschäden reduziert werden.

Kosten- und Umweltaspekte

Die Bau- und Betriebskosten einer solchen Asphaltheizung könnten sich durchaus rechnen. Denn nicht nur der hohe Kraftstoffverbrauch sowie die Anschaffungs- und Wartungskosten von Räumfahrzeugen schlagen zu Buche. Hinzu kommt der Verbrauch an Streusalz und anderen Taumitteln, die nicht nur teuer sind, sondern auch die Umwelt belasten.

Zusätzlich wird die rund zwei Kilometer lange Teststrecke auch für weitere Erprobungen genutzt. Unter anderem sollen verschiedene Asphaltbeläge auf ihre Tauglichkeit überprüft oder Sensoren getestet werden, die frühzeitig Brückenschäden signalisieren können. Der Aufbau der Teststrecke wird nach erster Planung rund 6,8 Millionen Euro kosten. Autofahrer haben allerdings zumindest aktuell nichts davon, denn de Erprobungsstrecke wird nicht für den öffentlichen Verkehr freigegeben.

 

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