Save me, lieber Algorithmus!
Riskante Überholmanöver, exzessives Bremsen oder Übermüdung: Mehr als 90 Prozent aller Unfälle passieren aufgrund menschlichen Fehlverhaltens. Wie sicher ein Fahrer fährt, will die Digital-Tochter von DEKRA künftig transparent machen.

Mit dem DEKRA SafetyIndex kann das Fahrverhalten beurteilt werden. Foto: Fotolia – haris, Fotolia – hbrh
Der DEKRA SafetyIndex soll dazu beitragen, fahrerverschuldete Unfälle zu vermeiden. Mithilfe von bereits im Fahrzeug gesammelten Daten oder auf Basis einer eigens entwickelten App auf dem Smartphone stehen die Daten zur Verfügung, die für eine objektive Beurteilung des Fahrverhaltens notwendig sind. Das Ergebnis, der DEKRA SafetyIndex, zeigt dann an, wie sicher gefahren wurde. Ermittelt wird dieser durch die Analyse von Geschwindigkeit, Beschleunigungs- und Bremsverhalten sowie weiterer Umwelt- und Fahrereinflüsse. Algorithmen beurteilen dann, wie sicher ein Fahrer am Steuer agiert. Der ermittelte SafetyIndex soll unter anderem im Personentransport, bei Fahrzeugflotten, Speditionen und Versicherungen dabei helfen, Prozesse und Services an die aktuellen Sicherheitsanforderungen anzupassen. Flottenbetreiber verzeichnen dann weniger Unfälle, reduzierte Kosten, verbesserte Effizienz und eine längere Fahrzeuglebensdauer.

Der DEKRA SafetyIndex nutzt im Smartphone verbaute Sensoren, um eine Fahranalyse durchzuführen. Foto: Fotolia – haris
Der Clou der eigenen DEKRA Lösung: Die App braucht keine Verbindung zur Bordelektronik des Fahrzeugs, sondern sie nutzt die zahlreich im Smartphone verbauten Sensoren. Ziel des DEKRA SafetyIndex ist es, sicheres Fahrverhalten objektiv messbar zu machen und zu fördern sowie menschliche Unfallrisiken mit digitaler Assistenz zu reduzieren. Dr. Kerim Galal, Geschäftsführer der DEKRA Digital GmbH, betont: „Wir wollen einen globalen Standard für die Beurteilung von sicherem Fahrverhalten setzen.“
Die Entwicklung des Systems läuft seit Mitte 2018. Konkrete Einsätze bei ersten Kunden sind in Planung und die ersten Prototypen werden seit Jahreswechsel im Alltagsbetrieb getestet. „Wir entwickeln unseren Prototyp schrittweise weiter und ergänzen ihn Stück für Stück um zusätzliche Funktionalitäten“, erklärt Head of Technology Dr. Christoph Maier. Er rechnet mit der Marktreife im Frühjahr 2019. Im Vorteil gegenüber ähnlich ausgerichteten Start-ups sieht sich Maier durch die Reputation unseres Unternehmens: „In Sachen Verkehrssicherheit genießt DEKRA größtes Vertrauen bei Kunden und Partnern.“
Messfühler im Smartphone
Zahlreiche Sensoren stecken in modernen Smartphones. Die DEKRA App greift auf die Daten dieser digitalen Messfühler zurück. Dazu zählen neben Helligkeitssensor und Kompass auch das sogenannte MEMS (mikroelektromechanisches System), das Rotationen und Beschleunigungen erkennt. Zusätzlich wird der GPS-Sensor genutzt, um die aktuelle Position zu ermitteln.
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