E-Autos im weltweiten Vergleich
Auf deutschen Straßen sollen bis 2020 eine Million E-Autos unterwegs sein. Doch wie sieht es eigentlich in anderen Ländern aus?
Sowohl in Deutschland als auch in den USA liegt der Anteil von E-Autos an allen Autos unterhalb der Ein-Prozent-Hürde. In China liegt er knapp darüber, während in Schweden 2,26 Prozent aller Autos elektrisch betrieben werden. Die Zahlen setzen sich zusammen aus reinen Elektrofahrzeugen und sogenannten Plugin-Hybrid-Fahrzeugen. Letztere besitzen einen Elektro-Treibstoff-Motor.
Über die meisten Ladestationen für E-Autos verfügen die USA (12.700), die nach Kanada auch das flächenmäßig zweitgrößte Land in der Statistik sind. Deutschland hat mehr als 5.800 Ladestationen, das kleine Nachbarland Niederlande kann 3.700 Ladestationen vorweisen.
2015 wurden in China mehr als 207.000 E-Autos zugelassen, so viele wie in keinem anderen Land. Es folgen die USA mit 115.000 Neuzulassungen. In Deutschland wurden lediglich 23.000 E-Autos neu zugelassen.
Für einen besseren Vergleich der E-Mobilität in den einzelnen Staaten lohnt sich ein Blick auf die folgenden Länder: USA, China, Schweden und Deutschland.
USA
In den nächsten fünf Jahren wollen die USA 22 Milliarden Dollar in den Ausbau der Elektromobilität stecken. Bisher dürfen Fahrer eines E-Autos Busspuren und Car-Pool-Lanes nutzen. Bis zu 7.500 US-Dollar Steuern können E-Auto-Besitzer sparen. Das häufigste E-Auto-Modell in den Staaten: der Tesla Model S.
China
Letztes Jahr wurden in China mehr als 200.000 E-Autos neu zugelassen, was China zum größten Markt für E-Mobilität macht. Chinas Regierung hat ehrgeizige Pläne: Die Zahl der E-Autos soll bis 2020 auf fünf Millionen ansteigen. Zusätzlich soll bis dahin der Ausbau von Ladestationen vorangetrieben werden. Für die Verwirklichung der Pläne möchte das bevölkerungsreichste Land der Welt bis zu 3,3 Milliarden Euro ausgeben. Bisher sind E-Autos hauptsächlich Regierung und regierungsnahen Institutionen vorbehalten – nur an diese Gruppe richten sich auch die bisherigen Subventionsmaßnahmen. Käufer werden von der Kfz-Steuer befreit und erhalten eine Kaufprämie von umgerechnet 6.000 Euro.
Deutschland
Erst vor kurzem gab die Bundesregierung bekannt, Käufer eines E-Autos mit 4.000 Euro unterstützen zu wollen. Bisher gibt es in Deutschland nur rund 55.000 Elektroautos. Dabei bieten deutsche Hersteller 18 Elektrofahrzeug-Modelle an, in keinem Land stehen mehr Modelle zum Verkauf. Die Produktpalette ist breit gefächert – einzig an der Nachfrage mangelt es. Wegen teurer Strompreise ist das Sparpotenzial bei E-Autos nicht so hoch wie in anderen Ländern. E-Auto-Besitzer werden für fünf Jahre von der Kfz-Steuer befreit und erhalten die 4.000 Euro Kaufprämie, weitere Vergünstigungen sind bisher nicht vorgesehen. Das erfolgreichste E-Auto-Modell hierzulande: der Kia Soul.
Schweden
Im skandinavischen Land werden E-Auto-Käufer ebenfalls für fünf Jahre von der Kfz-Steuer befreit und erhalten eine Kaufprämie von 4.360 Euro. Zusätzlich erhalten sie eine Einkommensteuererleichterung in Höhe von bis zu 1.750 Euro. Das meistverkaufte E-Auto ist der Mitsubishi Outlander PHEV, ein Plug-In Hybrid. Über ein neues Portal können Privatleute im ganzen Land ihr Haus als Aufladestation für E-Autos anbieten. Elbnb heißt die Plattform, bei der Anbieter und Nutzer den Preis für den Strom selbst aushandeln sollen. Schweden liegt weltweit an dritter Stelle, was den Anteil von E-Autos unter allen zugelassenen Autos ausmacht. Auch die Schweden haben ehrgeizige Ziele: 2030 sollen alle Autos mit erneuerbaren Antrieben ausgestattet werden.
Der Spitzenreiter bei der E-Mobilität ist aber ein ganz anderes Land: Norwegen. Das skandinavische Land hat einen E-Auto-Anteil von 18 Prozent! Käufern wird bei der Anschaffung und bei der Kfz-Steuer die Mehrwertsteuer geschenkt. Zudem müssen sie keine Mautgebühren zahlen, dürfen auf kommunalen Parkplätzen kostenlos parken und ihr Auto kostenlos aufladen.
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