Heimat Megacity – Das Leben in Shanghai
Shanghai wächst – und das im Rekordtempo. Bauplaner und Architekten stellt der Aufwärtstrend vor besondere Herausforderungen. Trotz der rasanten Veränderungen schätzt Angela Jun Wang vieles an ihrer Heimatstadt.

Angela Jun Wang lebt in Shanghai. Eine Stadt, in der die Zukunft längst begonnen hat. Dort findet die Urbanisierung beinahe im Rekord statt. Die Stadt steht auf Platz drei der bevölkerungsreichsten Metropolen der Welt. 1990 lebten hier nur acht Millionen Menschen. Heute sind es etwa 20 Millionen. Die Folge des enormen Bevölkerungsanstiegs: Shanghai wächst seit Jahren insbesondere in die Höhe. So wie die meisten Megacitys. Für Architekten und Bauplaner bringt das Herausforderungen mit sich. Alte Gebäude müssen restauriert, mit sicheren Aufzügen nachgerüstet und zukunftsfähig gemacht werden, für neue Gebäude muss Platz geschaffen werden. Wenn Städte in Erdbebengefahrenzonen liegen, gilt es sogar, noch strengeren Bauvorgaben zu erfüllen. Zusätzlich müssen weitere neue Sicherheitskonzepte umgesetzt werden. Die Megacity Shanghai wächst durch Landgewinnung am längsten Fluss Chinas, dem Jangtsekiang, immer mehr. Dies wiederum bringt ganz neue Herausforderungen mit sich.
Identität trotz rasanter Veränderung
Angela Jun Wang kennt die Stadt noch aus Zeiten, in denen ihre Skyline ganz anders aussah. Als man gerade erst damit begann, Wolkenkratzer zu errichten. „Früher war Shanghai nur eine einfache Stadt, heute ist es eine Megacity“, sagt sie. Die DEKRA Managerin ist hier aufgewachsen. Mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter lebt sie nur wenige Minuten von ihrer Arbeitsstelle entfernt. In der Nähe wohnt auch der Rest ihrer Großfamilie: Eltern, Geschwister, Onkel, Tanten, Cousins und Cousinen. „Shanghai ist meine Heimat“, sagt Angela Jun Wang. Mit dieser Stadt identifiziert sie sich. „Shanghai ist so modern und entwickelt sich so schnell. In dieser Stadt ist alles möglich. Und ich möchte mit dem Ort wachsen und daran mitwirken, dass er noch lebenswerter wird.“ Der dynamische Spirit dieser Metropole scheint anzustecken, aber gleichzeitig sind es auch Menschen wie Angela Jun Wang, die der Stadt ihre Energie verleihen. Wenn man sie fragt, ob sie sich vorstellen kann, auch woanders zu wohnen, zögert sie nicht: „Nein. Für mich kommt nichts anderes infrage.“ Denn trotz steigender Mietpreise und immer höheren Verkehrsaufkommens betont sie: „Ich gehöre hierhin.“
Zwei von drei Menschen werden bis zum Jahr 2050 in Städten leben. Davon gehen Forscher heute aus. Die Zukunft der Megacitys wie Shanghai hat damit gerade erst begonnen.

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