Die Welt neu kartiert
///weltweit.miteinander.verbunden – ist nicht nur eine von rund 57 Billionen Adressen, sondern auch das Ziel des britischen Unternehmens what3words: anwenderfreundliche Navigation für jeden.

Die Wortzuteilung übernahm ein von den Firmengründern entwickelter Algorithmus. Foto: SinghaphanAllB/Getty Images/What3Words
Drei Wörter reichen aus, um exakt anzugeben, wo man sich auf der Erdkugel gerade befindet. Egal, ob in der Wüste oder in einer Millionenmetropole – „what3words“ hat sich zum Ziel gesetzt, ein globaler Standard für Positions- und Adressangaben zu werden. Dazu hat das als Start-up gegründete Unternehmen aus Großbritannien die gesamte Erdoberfläche in dreimal drei Meter große Quadrate aufgeteilt – insgesamt 57 Billionen. Alle sind mit einer fest zugewiesenen und einzigartigen Kombination aus drei Wörtern versehen.

Ob auf einer Sanddüne oder im quirligen London – das globale Raster ermöglicht eine genaue Standortangabe. Foto: What3Words
Die Wortzuteilung übernahm ein von den Firmengründern entwickelter Algorithmus. Das war 2013. Mittlerweile nutzen diesen einfachen Standortdienst weltweit Tausende Unternehmen aus den Bereichen E-Commerce, Logistik, Touristik- und Reisedienste sowie Automobilindustrie, Katastrophenhilfe und Rettungsdienste bis hin zu Pizzalieferservices. Unter ihnen sind Global Player wie Mercedes Benz, TomTom, Airbnb und DB Schenker. Die Vorteile für Anwender liegen dabei auf der Hand: DB Schenker beispielsweise optimiert mit Drei-Wort-Adressen seine Lieferkette, indem exakte Liefer- und Abholpunkte auf großen Arealen wie Messe- oder Firmengelände angegeben werden. Airbnb erleichtert Touristen die Suche nach dem Hauseingang zur gebuchten Unterkunft in einer fremden Stadt.
Dabei ist die Idee einer exakten Standortangabe nicht neu. Man denke nur an das satellitengestützte Global Positioning System (GPS). Die Breiten- und Längengrade ergeben zusammen eine 16-stellige Zahl, die in drei Formaten eingegeben werden kann, wobei auf die richtige Punkt- und Kommasetzung zu achten ist. Zu umständlich für die tägliche Nutzung. Der Algorithmus von what3words dagegen wandelt GPS-Daten in anwenderfreundliche Drei-Wort-Kombinationen um. Für ihre Kartierung haben die Gründer 40.000 Wörter verwendet, die rein rechnerisch etwa 60 Billionen Kombinationsmöglichkeiten ergeben. So lautet die Adresse zum Eingang des Firmenbüros von what3words in London ///fenster.ausgleichen.nahezu. Nur einen Quadranten weiter ist es ///handballspiel.lebte.beachtung. Eine Verwechslungsgefahr in Sachen Treffpunkt, Lieferadresse oder Ortsangabe in einer Notsituation besteht kaum. Rettungsdienste in Großbritannien und in Saudi Arabien nutzen die Drei-Wort-Adressen zur Lokalisierung von Menschen in Not.

Wenn schnelle Hilfe nötig ist, reichen drei Wörter zur Lokalisierung. Foto: What3Words
Mittlerweile gibt es what3words in 35 Sprachversionen – auch als kostenlose App für Android und iOS. Einmal heruntergeladen, ist die Anwendung auch ohne eine aktive Internetverbindung möglich. Das Geschäftsmodell beruht unter anderem darauf, dass bei kommerzieller Nutzung des Services Gebühren anfallen. Das Modell kommt an. Eines der neuesten Geschäftsfelder entsteht im Bereich der Spracherkennung und -steuerung – zu jedem Ort der Welt, mit nur drei Wörtern.
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