Autonomes Fahren: Bodenradar hält bei schlechtem Wetter die Spur

US-Forscher haben eine Technik entwickelt, mit der autonome Autos auch bei widrigen Witterungsverhältnissen nicht vom Weg abkommen.

Auto im Nebel

Die neue Radartechnik verschafft autonomen Autos den Durchblick – auch bei Nebel. Foto: johnnyb/pixelio.de

Noch ist autonomes Fahren eine Schönwetterangelegenheit. Bei starkem Regen, Schneefall oder Nebel stoßen die bislang eingesetzten Sensoren an ihre Grenzen. Jetzt haben Forscher des Lincoln Laboratory vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine Methode entwickelt, mit der autonome Autos auch bei widrigen Witterungsverhältnissen die Spur halten. Sie statteten ein SUV mit einem neuartigen bodendurchdringenden Radar-System aus, das das Fahrzeug zentimetergenau in der Spur lokalisiert. Die Wissenschaftler schickten das selbstfahrende SUV nachts auf eine schneebedeckte Autobahn und es kam nicht vom Kurs ab.

Das Localizing Grund-Penetrating Radar (LGPR) sendet während der Fahrt hochfrequente Radarsignale in den Boden, deren Reflektionen eine Karte des Untergrunds generieren und einem bestimmten Streckenabschnitt zugeordnet werden. Bei nachfolgenden Fahrten über den entsprechenden Abschnitt kann das LGPR die Fahrzeugposition anhand der gespeicherten Radarsignale und des aktuelle gemessenen Signals bestimmen. So übernimmt das Bodenradar bei unklaren Straßenverhältnissen die Aufgabe der eingeschränkt funktionierenden Kamera- und Sensor-Systeme. Nach Angaben des Lincoln Laboratory kann das LGPR die Fahrzeugposition bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h bis auf vier Zentimeter genau bestimmen. Nachteil: Es muss zunächst eine Karte erstellt werden, unbekannte Strecken lassen sich also nicht erfassen.

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