Initiative Pflasterpass: Kinder lernen spielend Erste Hilfe
In Deutschland verletzt sich alle 18 Sekunden ein Kind so schwer, dass es ärztliche Hilfe benötigt. Die gemeinnützige Initiative Pflasterpass hat ein Programm ins Leben gerufen, das Kindern im Alter von vier bis acht Jahren an das Thema Erste Hilfe heranführt.

Nach dem Erste-Hilfe-Kurs erhalten die Kinder die Pflasterpass-Box. Foto: Norbert Böwing
Mit der Ersten Hilfe kann man gar nicht früh genug anfangen. Beim Pflasterpass-Programm geht man mit den Kindern spielend an das Thema heran: „Das kleine Igelchen trollt übermütig mit anderen Tieren im Wald herum. Als sich eines der Tiere verletzt, leistet das kleine Igelchen Erste Hilfe. Doch dann wird das Igelchen selbst verletzt. Die anderen Tiere haben vorher gesehen, wie es geht, und helfen mit Pflastern und Verband. Auch die Notrufnummer 112 kennen sie.“ Interessiert lauschen die Vorschulkinder eines Kindergartens der Geschichte in einem altersgerechten Erste-Hilfe-Kurs der Initiative Pflasterpass. Hinterher dürfen die Kleinen selbst Pflaster kleben und Verbände anlegen. Spielerisch haben die Kinder begriffen, wie wichtig Erste Hilfe ist, und erhalten zur Belohnung einen Pflasterpass.
DEKRA Award 2017 – Sicherheit zu Hause | Pflasterpass from DEKRA on Vimeo.
Gesundheitsexperten unterstützen die Initiative Pflasterpass
„Unser Prinzip ist einfach. Der Pass dokumentiert, dass Grundwissen vermittelt worden ist“, erläutert Pflasterpass-Initiator Frank M. Liehr. Bis 2022 will die gemeinnützige Pflasterpass GmbH in ganz Deutschland einen einheitlichen Ausbildungs- und Kursstandard für die Erste Hilfe von Kindern zwischen vier und acht Jahren setzen. Gesundheitsexperten unterstützen das Projekt. Rainer Seiler, der am Aufbau des Konzepts mitgewirkt hat, ist überzeugt: „Auch Kinder, die mit den Grundzügen der Ersten Hilfe vertraut sind, können schon Leben retten.“
Die gelernte Erzieherin Leane Müller hat als ausgebildete Krankenschwester den Pflasterpass-Kurs geleitet. „Man spürt, wie unvoreingenommen die Kleinen diesem Thema gegenüberstehen.“ Sie sieht hier gewaltiges Potenzial. 3.000 Kinder wurden bereits unterrichtet. Und auch dieses Mal hat es den Kindern gefallen.

Bereits 3.000 Kinder erhielten Grundkenntnisse in Erster Hilfe. Foto: Norbert Böwing
Der Pflasterpass soll sich künftig ebenfalls allein durch Spenden finanzieren. Das erklärte Ziel von Frank M. Liehr und Rainer Seiler ist es, die Kindergärten im gesamten Bundesgebiet mit diesem einheitlichen Unterricht abzudecken. „Wir wollen aus kleinen Helfern große Helden machen.“ Die beiden arbeiten bereits an einem Erste-Hilfe-Konzept für Schulen unter Einbeziehung der Eltern. Mit dem Pflasterpass ist ein Anfang gemacht.

Rainer Seiler (links) und Frank M. Liehr, Initiatoren Pflasterpass, Pflasterpass gGmbH
Die Prüfgesellschaft DEKRA vergibt jedes Jahr den DEKRA Award in den Kategorien „Sicherheit im Verkehr, „Sicherheit bei der Arbeit“ und „Sicherheit zu Hause“. Gesucht werden dabei herausragende Leistungen in den genannten Kategorien. Dabei liegt der Fokus des Awards nicht auf Produkten, sondern auf Best Practices. Mehr Infos zum DEKRA Award finden Sie auf www.dekra-award.de.
Der Sieger in der Kategorie „Sicherheit bei der Arbeit“:
Der Sieger in der Kategorie „Sicherheit im Verkehr“:
Homeoffice – DEKRA macht‘s mobil
Wenn Experten für Arbeitssicherheit und Lernmedien gemeinsam an einem Strang ziehen, steht meistens ein neues Modul fürs DEKRA Safety Web auf dem Programm. Die neueste Softwareentwicklung ist auf die Belange von Unternehmen zugeschnitten, die Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten lassen wollen. Ein erster Systemcheck.